Besuch der Chogoria Girls High-School, Tharaka-Nithi-County/Kenia
Die KGS Alexander-von-Humboldt hat eine wunderbare Partnerschule in Kenia! Zugegeben, viele Menschen haben bei dem Gedanken an Afrika zunächst Bilder von spartanischen Wellblechhüten, unbefestigten Straßen, wilden Tieren und bitterer Armut vor Augen. Doch Kenia als eines von vielen unterschiedlichen afrikanischen Ländern bietet so viel mehr als nur die Bestätigung von Stereotypen. Dies durften wir am eigenen Leib erfahren und mit eigenen Augen sehen.
Unser Ziel war die Girls High-School, ein Mädcheninternat in Chogoria, eine kleine Stadt am Fuße des Mount Kenia, 186 Kilometer von der Hauptstadt Nairobi entfernt. Unsere Mission hieß: Reaktivierung der kenianischen Beziehungen, neue Anbahnung der Schulpartnerschaft nach der Pandemie, unterstützt vom Pädagogischen Austauschdienst der Kultusministerkonferenz und dem Schulnetzwerk „Schulen MIT Afrika“ des niedersächsischen Kultusministeriums.
Am 26. Mai starteten wir – Reinhard Aulke, Kea Engels, Martin Albers, Anh Tang und Lia Jolie Menken – unsere Reise mit dem Zug von Weener zum Flughafen nach Amsterdam. Anschließend ging es in den siebten Himmel per Flugzeug von Amsterdam über Kairo nach Nairobi. Mitten in der Nacht dort angekommen, wurden wir bereits erwartet. Mit einem warmen Lachen, freundlichen Worten und einer Umarmung von Linet, der Deutschlehrerin, und Benjamin, dem Schulpastor, begann der vielversprechende Trip nun so richtig. Abseits von Tourismuszentren und Hotelketten tauchten wir für die folgenden Tage in das kenianische Leben ein. „Eintauchen“ meint in diesem Fall die ungefilterte Nähe zu den Menschen und wie diese Menschen von und mit der Natur leben. Wer Afrika auf diese Weise bereist, dem werden unweigerlich Kontraste aufgezeigt: Menschen, die täglich darum kämpfen müssen, über den Tag zu kommen, leben inmitten einer wunderschönen grünen und fruchtbaren Landschaft. Unglaublich dankbare, warmherzige und zukunftsorientiere Menschen, die von einem Sud aus staatlicher Korruption geprägt sind. Kinder mit Chancen auf Bildung und Kinder, denen jeglicher Zugang zum sozialen Aufstieg verwehrt bleibt.
Bei all unseren Erlebnissen standen uns immer die Kolleg:innen der Chogoria High School zur Seite, besonders Winnie, die supernette Schulleiterin, und ihre Stellvertreterin Alice. Auch Lehrer David, der Sprecher der Schülerinnenvertretung, holte uns immer pünktlich aus dem Gästehaus ab, denn das Programm war heiß gestrickt: Linet und Benjamin organisierten einen Besuch im Nationalmuseum Nairobi, eine Wanderung zum Mount Kenia und die Besichtigung der eindrucksvollen Teeplantagen samt der Teefabrik im Nachbardorf. Eine sehr berührende Erfahrung für uns war sicherlich der Besuch verschiedener Grundschulen in der Umgebung, was das Gefühl der Nähe zu den Menschen noch einmal intensiviert hat: Die Mädchen aus dem Internat machen dort ein Sozialprojekt mit benachteiligten Grundschülerinnen. Innerhalb des Schulgeländes gab es natürlich auch einiges zu entdecken: Die Unterrichtsräume, die Lehrer, der Unterricht selber und wie die Internatsschülerinnen dort eigentlich lernen, aber auch wie die über tausend Schülerinnen ihren Alltag dort in der Highschool verbringen.
Insgesamt war diese Reise für uns alle ein prägendes Erlebnis. Besonders die Freundlichkeit und Warmherzigkeit, mit der wir empfangen und behandelt wurden, wird allen in Erinnerung bleiben. Aber auch die wunderschöne Landschaft in ihrer Mischung aus Plantagen und Urwald übertraf all unsere Erwartungen. Wir können in jedem Fall behaupten, dass unser Ziel erreicht wurde: die Erneuerung und Intensivierung der Freundschaft zwischen Kenia und unserer Schule. So blicken wir also gespannt auf die Zukunft und auf viele Austauschprojekte: Lets go to Kenia!
Martin Albers
Eine Reise, die uns völlig verändert hat: Kenia.
Für uns war es eine totale Ehre, mitfahren zu dürfen und diese Erfahrung zu machen. Denn egal wohin man geht, etwas zu sehen, was man zuvor noch nie gesehen hat, verändert einen. Es gibt einem die Möglichkeit, über sich selbst zu wachsen und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Kenia hat uns in jedem Bereich völlig übertroffen, sei es die Menschen dort, die Kultur oder das Leben an sich. Die Herzlichkeit, die Liebe und den Respekt, dem wir dort begegneten, machte uns nicht nur sprachlos, sondern berührte uns auch.
Man wurde voll und ganz überrascht von dem, was uns die Menschen zeigten - in jeder Hinsicht. Unvergesslich bleiben natürlich auch die anderen Aktionen abseits der Chogoria Girls Highschool. So konnten wir den Mount Kenia besteigen, den Nationalpark von Nairobi besuchen oder auf dem Masaii Markt einkaufen.
Anh Tang